19. November 2011

Italien: dieser Turm ist schön schräg!

Brescello. Heute Morgen ist der Nebel so dick, dass ich beim gehen schon Schwimmbewegungen mache. Ich möchte gerne den Po sehen. Doch trotz gutem Willen meinerseits versteckt der sich im Nebel. Der Po ist für den Arsch!
Ja - dann fahre ich halt ans Meer. Hinter Parma äugt die Sonne müde durch den grauen Dunst. Und etwas später erstrahlt die ganze Landschaft in kunterbunten Farben und grellem Sonnenschein. Na also, geht doch.
Das Radio dudelt sirupige Popmusik und der Motor brummt genüsslich. Herrlich.

Beim Wegweiser „Carrara“ kommt mir in den Sinn, dass ich schon immer mal die weltberühmten Marmor-Steinbrüche anschauen wollte. Ich sehe sie schon aus der Ferne, ganz weit am Berg oben. Aber wie komme ich da hinauf?

Ich folge einfach mal einem dieser staubigen Marmor-Lastwagen. Es geht stotzig und kurvenreich bergan. Und tatsächlich, irgendwann stehe ich mitten in einem Steinbruch. Über mir türmen sich ganze Steilwände aus weissem Marmor. Und im Fels hoch über mir kleben Bagger und Kräne.

Ich besuche einen Bildhauer und schaue ihm beim kunsten zu.

Am Nachmittag kommt Pisa in Sicht. Jetzt kann mich nichts mehr zurückhalten; im Sauseschritt galoppiere ich zum "Campo dei Miracoli", den schiefen Turm gucken! Vorbei an ungefähr einer Milliarde Souvenirläden und ebensovielen Touristen. Und da steht er plötzlich vor mir: Der Dom und dahinter der schiefe Turm. Im weichen Novemberlicht sieht der Marmor aus wie Butter.

Neben dem schiefen Turm ist auch die Stadt einen Besuch wert. Schöne Gassen und Paläste. Und nach Sonnenuntergang kaum Touristen. Ich übernachte am Stadtrand auf einem öden Parkplatz.

In der Nacht kriecht der Mond übers Dachfenster. Es ist kalt und ich bin allein.

3 Kommentare:

  1. Ging es Dir auch so, dass Dir der schiefe Turm in echt noch viel schiefer vorkam als auf allen Fotos, die Du je gesehen hast?

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  2. Bei uns war er nicht nicht so schief. Hat er sich vor Dir verneigt und ist nicht mehr hoch gekommen?

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  3. Hoi zäme
    Nicht die Schiefe hat mich erstaunt, sondern die milchigweisse Farbe. Grandios.

    liebe Grüsse vom Muger

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