14. April 2014

den Stier reiten

Bei uns in Kägiswil war am Wochenende Büchermarkt. Eine alte Industriehalle voller Bücher in Kartonschachteln. Und da ist er mir gleich ins Auge gesprungen; der neue "Jungbauernträume 2014"-Kalender. Ganz besonders das berauschende Ding mit den sinnlichen Rundungen auf dem Titelbild.

Auf genau so einem Deutz D15 habe ich damals Traktor fahren gelernt. Ein Arbeitstier mit brachialen 14 PS und einem elastisch gefederten Blechschalensitz. Der Einzylindermotor katapultierte uns auf weit über 20 km/h Höchstgeschwindigkeit. Es fühlte sich an wie ein Ritt auf einem wilden Stier.
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12. April 2014

nichts für schwache Nerven

Die heisse Bratpfanne ist das, was die Fischstäbchen eiskalt und steinhart macht, wenn man keine hat.
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11. April 2014

was ich an Campingplätzen mag – nichts

Was liegt in meiner persönlichen Beliebtheits-Skala noch hinter Nasenbeinbruch und Zimmerbrand – Campingplätze. Wobei die Idee eigentlich ja gar nicht verkehrt ist; gemeinsam mit anderen Reisenden an einem schönen Platz urlauben.
Die meisten Campingplätze verströmen jedoch den Charme eines IKEA-Parkplatzes. Dicht an dicht stehen Wohnmobile und Wohnwagen, die Zwischenräume mit allerlei Hausrat vollgestellt. Und mitten in dem Plunder hocken spärlich bekleidete Rentner mit leichenblassen Beinen und trinken Rotwein aus Plastikgläsern. Im Schatten modern hechelnde Hunde vor sich hin. Die Luft duftet nach Schweiss, Sonnenmilch und WC-Chemikalien. Also eigentlich ganz nett.
Doch der Schein trügt. Die an sich harmlosen Camper sitzen aus einem einzigen Grund draussen auf ihren Klappstühlen. Sie beäugen die Neuankömmlinge und lästern was das Zeug hält. Eine Atmosphäre wie im Zoo, oder bei der Stasi. Wer sowas mag - ok - aber für uns ist das eher nix.

10. April 2014

den Frosch lutschen

Die Kombination aus seniorenbrauner Cordhose und Seitenscheitel liess mich verwegen ausschauen. Damals. Ich war ein pfausbackiger Bub, der in der Schule zum Singen und Turnen genötigt wurde. Ansonsten war die Welt rundherum in Ordnung. Wir schossen mit der Steinschleuder auf Mädchen und lutschten „Goggi-Frösch“.

Goggi-Frösche gibt es immer noch, grad gestern bekam ich eine Handvoll geschenkt. Heutzutage heissen sie aber „Cola-Fröschli“ und sind deutlich kleiner als damals. Vielleicht ist aber zwischenzeitlich auch bloss mein Mund gewachsen?
Wie dem auch sei. Cola-Fröschli sind ein schweizerisches Kulturgut und es gibt sie schon fast so lange wie Coca-Cola; seit 1938. Neben vielen Vitaminen und wertvollen Spurenelementen bestehen sie vor allem aus gut 100% vegetarischem Zucker. Herrlich gesund.

9. April 2014

ein Meisterwerk der Kröten-Filmerei

Anlässlich meiner Suche nach dem Krötenkuchen-Rezept kam mir dieser grossartige australische Dokumentarfilm wieder in den Sinn: „Cane Toads - an unnatural history“.
Wenn die Australier nämlich eins nicht leiden können, dann diese Riesenkröten. Hässlich, eklig und giftig seien sie. Und eine Plage sondergleichen. Die Aga-Kröten, die Australier nennen sie „Cane Toads“, wurden in den 1930-er Jahren ausgesetzt, um den Zuckerrohrkäfer zu fressen. Da die Käfer aber wegfliegen konnten, konnten die Kröten sie nicht fressen. Dafür frassen sie alles andere Getier und vermehren sie sich seither explosionsartig.

Meine Lieblingsszene im Film ist die, wo ein Mann aus Cairns erzählt, wie er Kröten überfährt. Am besten sei es, wenn man sie vom Kopf her erwische. Die Krötenleiber würden sich dann aufblähen und wie eine Kaugummiblase platzten. Gleichzeitig sieht man ihn, wie er mit seinem orangen VW-Bus Schlangenlinie fährt und Kröten meuchelt. Ein wahres Meisterwerk der Kröten-Filmerei, lehrreich und sooo romantisch. >>> hier gucken