22. Mai 2015

Burgund: genoppte und andere Türme

 Saint-Julien-sur-Dheune. Der Regen ist vorbei, die Morgensonne glitzert durchs nasse Gebüsch. Ein letztes Mal frühstücken wir auf der „la-vie“. Es ist frühlingsmild und die Vöglein zwitschern emsig. Kitschig schön. Dann kommt der Schleusenwärter und Peti und Lucia müssen los. Wir helfen noch gschwind beim Ablegen und winken ihnen lange hinterher. Unsere schöne Zeit als Boots-Schmarotzer ist vorbei.

Auch wir verlassen Saint-Julien-sur-Dheune und fahren ins nahegelegene Le Creusot. Neben dem alten Bahnhof „Creusot ville“ bietet die Schnellesserei McDonalds Kaffee und freies Internet an.

Auf kleinen Nebenstrassen kurven wir genüsslich durch die burgundischen Hügel. Viel Landschaft, gelegentlich von Kühen bevölkert, meistens aber nur Blumenwiesen oder Getreidefelder. Schneeweisse Wolken trampeln auf dem blauen Himmel herum. Dann entdeckt Frau G. in der Ferne die Menhirs d'Epoigny (N46.87622, E4.53427). Die Steine wurden vor etwa vor 5‘000 Jahren aufgestellt. Von wem und warum weiss keiner.

In einem kleinen Städtchen machen wir Mittagsrast. Beim Übersichts-Spaziergang treffen wir auf einen hübschen mittelalterlichen Dorfplatz mit einer stämmigen Kirche mit genopptem Kirchturm. Auf der Rechnung des Strassencafés lese ich später, diese Ortschaft heisse Nolay (N46.95185, E4.63284).

Etwas später sehe ich aus einem Wald ein Märchenschloss hervorlugen. Also nix wie hin und angucken, Frau G. liebt ja solche Schlösser. Das Château de la Rochepot (N46.95939, E4.68131) stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert, wurde aber nach der französischen Revolution zerstört und diente dann als Steinbruch. Bis es vor gut hundert Jahren wieder nach dem damaligen Zeitgeschmack aufgebaut wurde. Heute sieht es schöner aus, als es je war.

Heute übernachten wir in Beaune. Ganz nahe an der Altstadt finden wir einen grossartigen Schlafplatz. Ein grosser leerer Platz direkt an einem Bächlein, unweit vom Parc de la Bouzaise. Die Grillen zirpen und das Wasser plätschert vor sich hin. Einen besseren Platz kann man sich kaum vorstellen.

Später am Abend kommt noch eine ungarische Familie mit einer Transe und übernachtet am anderen Ende des Platzes.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen