25. Februar 2017

Marokko: nichts als Wüste, soweit man blicken kann

Merzouga. Das Wetter könnte nicht besser sein. Sonne und kein Wind. Gegen neun fahren die drei Pistenfahrer los und lassen mich alleine zurück. Ich werde sie vermutlich in zwei oder drei Tagen in Zagora wieder treffen. Auch ich lege ab und fahre von Merzouga direkt an den Dünen entlang nach Norden. Das Gelände ist gut befahrbar, aber zahllose Spuren erschweren die Orientierung.


Unterwegs schaue ich mir das Kulissen-Flugzeug aus dem Film der kleine Prinz an. Es ist ganz simpel aus Blech zusammengeschweisst und ohne Flügel. Aber wenigsten kann man noch die „Aeropostale“-Aufschrift erkennen.
Von hier fahre ich etwa 6 Kilometer quer durch die Landschaft zurück auf die Strasse. Eigentlich ist das nix, aber es erinnert mich an die Gute-alte-Zeit meiner Algerienreisen.

In Rissani halte ich nun nach Westen und fahre zum berühmten „Krater“ Gara Medouar (n31.2988, w4.4006). Der kreisrunde Berg sieht zwar aus wie ein Vulkan- oder Meteoritenkrater, ist aber bloss ein seltsam erodierter Berg. Er diente schon öfters als Filmkulisse, zum Beispiel im neusten James Bond Film.

Auf der Westseite hat der Krater eine Scharte, die schon vor zweihundert Jahren mit einer mächtigen Mauer verschlossen wurde. So diente der Berg dem Militär als natürliche Festung.
Ich stampfe zum Rand hinauf und umrunde den Krater auf der Krete. Hinten geht es senkrecht hinunter in die Ebene und an vielen Stellen sind auch noch Mauerresten, wohl vom Militär, zu sehen.

In einer bestimmten Sedimentschicht „wimmelt“ es von Fossilien, vor allem versteinerte Ammoniten und Belemniten. Ich nehme einige davon mit; und fahre dann weiter gegen Westen.
Die Wüstenlandschaft hier gefällt mir sehr gut. Kies- und Schotterebenen und im Hintergrund blaugraue Berge. Ab und zu etwas goldgelber Sand oder ein Dorf. Sonst nichts als Weite.

Ich übernachte in Tazzarine. Zuerst stelle ich mich einfach auf einen freien Platz mitten im Städtchen. Kein Mensch interessiert sich für mich oder hat etwas gegen meinen Schlafplatz.
Doch gegen Abend beginnen sie damit Marktstände aufzubauen. Anscheinend ist hier Morgen Wochenmarkt. Deshalb suche ich mir einen anderen Platz und fahre zum Camping Amasttou (n30.7748, w5.5620). Er liegt wunderschön mitten in den Palmgärten und ist sehr gemütlich; und sehr klein. Nur vier Wohnmobile haben hier Platz. Ich bin das vierte.

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